Sicherheit beim Kinderbuggy – die wichtigsten Punkte

Sicherheit beim Kinderwagen – Das ist zu beachten

Sicherheit beim KinderwagenBei der Anschaffung eines neuen Kinderbuggys liegt den meisten Eltern, neben einigen anderen Kriterien, vor allem die Sicherheit Ihres Sprösslings am Herzen. Der Kinderbuggy soll zum einen alle wünschenswerten technischen Eigenschaften aufweisen, sich in nettem Design zeigen und zum anderen natürlich den Nachwuchs sicher von A nach B transportieren.

Vor allem in Deutschland wird beim Kinderbuggy Kauf sehr genau auf die Sicherheit geachtet und jedes Detail genauestens unter die Lupe genommen. Dies ist auch nötig, denn bei fast allen Kinderwagentypen, von Kombi – Kinderwagen, über Jogger Kinderwagen bis hin zu Kinderbuggys können sonst schnell einige Sicherheitslücken übersehen werden.

Es lohnt sich also, sich zuvor genau zu informieren, wie diese Tücken zu entlarven sind. Worauf muss nun beim Kauf genau geachtet werden? Dieser Artikel ist eine Zusammenfassung einiger spezifischen wichtigen Details bezüglich des Themas Kinderbuggy – Sicherheit. In den Testberichten schauen wir uns einige Kinderbuggy – Modelle hinsichtlich Sicherheitsdetails genauer an und listen auf, woran erkennbar ist, dass dieses Modell sicher ist. Leider fehlt bisher eine lückenlose Darstellung genereller Sicherheitsfaktoren aller Modelle.

TÜV / GS Prüfzeichen – DIE Sicherheitsgarantie?

Kinderbuggys, die im besten Fall das TÜV und GS Prüfzeichen tragen, oder aber auch nur eines von beiden, sind von vorne herein schon mal die sichereren Modelle. Es lohnt sich, die Kaufauswahl nur auf solche Modelle zu reduzieren, da diese einige Sicherheitstests durchlaufen mussten, um sich diese Prüfzeichen zu verdienen. Die Tests dieser beiden Prüfinstitutionen, die übrigens unabhängig voneinander auf bestimmte Kriterien testen, sind weit aus qualifizierter als allgemeine Tests, von denen in Zeitschriften berichtet wird.

Beim TÜV wird nicht nur auf die Sicherheit durch einwandfreie Technik und Verarbeitung des Kinderbuggys geachtet, sondern auch darauf, dass verwendete Stoffe schadstofffrei und die Materialien stabil sind. Somit werden gesundheitliche Risiken durch Schadstoffbelastungen der Materialien ausgeschlossen. Wer einen Kinderbuggy mit TÜV – Siegel kauft, kann also sicher sein, dass er nicht bei Nutzung mit Schadstoffen in Berührung kommt.

Jedoch müssen die Prüfungen von den Herstellern in Auftrag gegeben werden, was sehr kostspielig ist und sich nicht für alle lohnt. Daher können viele Modelle sich nicht durch die Prüfkennzeichen auszeichnen, was aber nicht bedeutet, dass es sich hierbei um weniger sichere Kinderbuggys handelt. Prüfkennzeichnen sind also bei Vorhandensein ein eindeutiges Zeichen für Sicherheit, aber bei Fehlen keines für unsichere Produkte. Bedenken Sie dies bei Ihrem Kinderbuggy Kauf!

Die Bereifung – Welche Räder sind die sichersten?

Bei den verschiedenen Kinderwagenmodellen gibt es im Wesentlichen drei unterschiedliche Bereifungstypen:

  • Lufträder
  • Hartgummiräder
  • Kunststoffräder

Bei der Wahl der sichersten Räder sollten Sie sich für große, schwere Lufträder entscheiden. Räder mit großem Durchmesser gewährleisten die nötige Stabilität des Kinderwagens und verhindern ein Kippen. Die Kippgefahr wird zusätzlich durch einen breiten Achsstand, sprich einen großen Abstand zwischen den Rädern, minimiert.

Wird der Kinderbuggy nach diesen Kriterien ausgesucht, können Sie davon ausgehen, einen sicheren Wagen hinsichtlich der Stabilität gewählt zu haben, bedenken Sie aber, dass diese Modelle auch die schwereren und somit die weniger wendigen sind. Wer weder auf Stabilität noch auf Flexibilität bei seinem Kinderbuggy verzichten will, sollte sich für den goldenen Mittelweg entscheiden.

Die Bremsen – Welche Bremsen machen den Kinderbuggy sicher?

Gerade günstige Kinderbuggys bestechen nicht gerade durch das Vorhandensein von Bremsen, oder von qualitativ hochwertigen Bremsen. Bei schweren Modellen wie Kombi – Kinderwagen oder Jogger Kinderwagen sind Bremsen allerdings unverzichtbar. Gerade im abschüssigen Gelände sollte Ihr Kinderbuggy gesichert werden, um ein zu schnelles Bergabrollen, ein Kippen oder Wegrollen zu verhindern. Ohne Bremsen ist das Halten des Gewichtes sehr kräftezehrend.

Leicht bedienbare Bremsen erleichtern die Handhabung schwerer Kombi -Kinderwagen nicht nur, sie gewährleisten auch die Sicherheit Ihres Kindes. Sollten Sie allerdings in einer Gegend wohnen, in der es ausschließlich ebene Wege gibt, ist das Kriterium der guten Bremsen weniger wichtig. Müssen Sie bei Ihrem täglichen Spaziergang über einige Gefälle, sind gute Bremsen eines der wichtigsten Sicherheitskriterien.

Ob nötig oder nicht, Bremsen sollten stets einfach und schnell zu bedienen sein, bei Auslösung sicher greifen und sich genauso leicht wieder lösen lassen. Ist dies bei Ihrem ausgewählten Modell der Fall, haben Sie einen sicheren Kinderbuggy, was das Thema Bremsen betrifft.

Die Feststellbremse – Nötiges Kriterium?

Lässt sich über die Wichtigkeit der Kinderbuggy – Bremsen in Abhängigkeit der Wohngegend streiten, so ist eine gut greifende Feststellbremse ein universales Sicherheitskriterium. Wo auch immer Sie Ihren Kinderbuggy abstellen wollen, er sollte immer durch die Bremsen befestigt werden.

Auch wenn er auf ebenen Wegen steht, kann es vorkommen, dass er versehentlich angestoßen wird oder durch starke Bewegungen Ihres Kindes ins Rollen gerät. Einmal ins Rollen geraten, beschleunigt der Kinderbuggy auf Grund seiner Leichtgängigkeit so schnell, dass Sie ihn im schlimmsten Fall nicht so schnell wieder einholen können. Fakt ist also, auf eine Feststellbremse ist nicht zu verzichten.

Im besten Fall greift die Feststellbremse gleichzeitig an allen Rädern. Eine gute Feststellbremse muss die gleichen Bedingungen erfüllen wie die anderen Bremsen: Leichte Anwendbarkeit, schnelles und verlässliches Greifen und bei Bedarf schnelles Lösen. Ist die Feststellbremse eingerastet, sollte auch ein Rütteln am Kinderbuggy sie nicht so einfach wieder lösen können.

Der Kinderwagengriff und die Haltesicherungen – Zusätzliche Sicherheit?

Am Kinderbuggy – Griff wird das gesamte Gewicht des Wagens gehalten. Gerade bergab ist dies bei schweren Modellen nicht gerade einfach. Eine ergonomisch geformte, griffige und rutschfeste Grifffläche ist dabei eine große Erleichterung, um ein Abrutschen, gerade im Sommer bei schwitzenden Handinnenflächen, zu verhindern. Bei den Jogger Kinderwagen wird hierauf generell geachtet, sollte aber auch bei allen anderen Modellen sicher gestaltet sein.

Viele Kinderwagentypen haben verstellbare Haltegriffe, die von Vorteil sind, da sie auf verschiedene Körpergrößen eingestellt werden können. Gerade diese müssen allerdings stabil gefertigt sein, sprich die Arretierung sollte gut greifen und sich nicht von alleine lösen.

Bei manchen, vor allem den schwereren Kinderbuggys, erhält man als zusätzliches Zubehör sogenannte Haltesicherungen. Diese werden am Kinderwagengriff angebracht und können um die Handgelenke gelegt werden, um ein Abrutschen der Hände und somit ein Wegrollen des Wagens auf steilen abschüssigen Wegen zu verhindern. Die Sicherheitsvorkehrungen bezüglich der Haltegriffe sind vor allem wichtig, wenn man viel in hügeligem Gelände unterwegs ist und den Wagen oft beim Bergablaufen halten muss. Es gilt also unkontrolliertes Bergabrollen zu vermeiden, da dies für Ihr Kind schnell gefährlich werden und in einer Katastrophe enden kann.

Die Polsterung – Sicherheitskriterium vor allem bei Neugeborenen

Fällt es im Kinderbuggy Test nicht so ins Gewicht, ist gerade in den ersten Monaten die Polsterung der Babyschale ein wichtiges Sicherheitskriterium. Eine gute Polsterung verhindert nicht nur, dass das Baby auf holprigen Wegen wie beispielsweise Kopfsteinpflaster durchgeschüttelt wird oder sich an den Wänden verletzt, sie verhindert auch ein Herausfallen des Säuglings.

Auch sollten Sie darauf achten, dass die Wände der Schale ausreichend hoch sind, dass der Säugling selbst bei stärkeren Bewegungen oder beim selbstständigen Drehen nicht herausfällt. Auch wenn Sie sich jetzt wundern, das Herausfallen von Babys aus Babyschalen ist nicht gerade selten und die Gefahr wird häufig unterschätzt. Neben der ausreichenden Wandhöhe und der guten Polsterung sollte Ihrem Kind auch genügend Platz zur Verfügung stehen.

Sowohl bei den meisten Kombi – Kinderwagen bekannter Hersteller als auch bei vielen anderen Modellen im Kinderbuggy Test fehlte dieses wichtige Merkmal eines sicheren Kinderwagens. Die Gestaltung der Liegefläche oder auch der Sitzfläche ließ im Stiftung Warentest 02/2015 stark zu wünschen übrig und sorgte dafür, dass einige Modelle in der Bewertung der Sicherheit schlecht abschnitten.

Die Stabilität – Sicherheit durch Minimierung der Kippgefahr

Die Stabilität der Neuanschaffung ist ein wichtiger Sicherheitsfaktor. Diese wird durch eine wohlüberlegte Konstruktion gewährleistet. Der Schwerpunkt muss an der richtigen Stelle liegen, um ein Kippen zu verhindern. Gerade günstige Kinderbuggys kippen leicht, da die Konstruktion bezüglich der Stabilität nicht gerade wohlüberlegt ist. Einige Modelle sind jedoch an sich, bei richtigem Gebrauch, stabil.

Vor allem Jogger Kinderwagen strotzen vor Stabilität, die nötig ist, damit der Wagen beim schnellen Laufen im Gelände nicht durch Unebenheiten kippt. Allerdings können Sie von keinem Kinderbuggy erwarten, dass er nicht ins Kippen gerät, wenn der Schwerpunkt durch schwere Einkaufstaschen verlagert wird und Sie plötzlich loslassen. Diese Sicherheitslücke ist somit durch das Verhalten der Eltern selbst verschuldet.

Statt die Tüten an die Haltegriffe zu hängen, die für ein so hohes Gewicht nicht konzipiert sind, nutzen Sie doch die praktischen Einkaufskörbe, -netze und -taschen. Diese gibt es bei fast allen Modellen unter dem zusätzlichen Zubehör und werden so angebracht, dass sie trotz des Gewichtes nicht zum Kippen des Wagens führen. Testen Sie vor dem Kauf die Stabilität des Wagens, beispielsweise in dem Sie Ihr Kind hineinsetzen, an ihm leicht rütteln oder einen Verkäufer speziell hinsichtlich der vorhandenen Stabilität befragen. Im Babyfachmarkt werden Sie hier bestimmt gut beraten. Auch von zu Hause aus können Sie sich bereits im Internet Testberichte durchlesen wie unseren Kinderbuggy Test, bevor Sie sich einen vermeintlich instabilen Kinderbuggy kaufen.

Das Gurtgeschirr – Sicherheit vor allem für ältere Kinder

Sobald sich Ihr Baby selbstständig hinsetzten kann, muss es angeschnallt werden, um mögliches Herausfallen oder –springen zu vermeiden. Ein Drei – Punkte – Gurtsystem, das zwischen den Beinen und an den Seiten der Hüfte vorbeigeführt wird, sorgt hierbei für die nötige Sicherheit, kann aber durch ein Fünf – Punkte – Gurtsystem, das zusätzlich über die Schulter geführt wird, noch perfektioniert werden.

Aus den meisten Fünf – Punkte – Gurtsystemen kann durch Weglassen der Schultergurte auch ein Drei – Punkte – Gurtsystem gemacht werden. Dies ist vor allem für größere Kinder, die mehr Bewegungsfreiheit fordern von Vorteil. Bei beiden Systemen sollten die Verschlüsse allerdings für Sie schnell und einfach, für Ihr Kind jedoch nicht selbstständig, geschlossen und geöffnet werden können.

Bei den meisten Kinderwagenmodellen, vor allem bei qualitativ hochwertigen Kinderbuggys, ist dies Selbstverständlichkeit, jedoch nicht bei allen. Neben der durchdachten Verarbeitung der Verschlüsse ist eine ausreichende Polsterung auch nicht zu missachten. Der Sitz des Gurtsystems sollte individuell auf das Kind angepasst werden können, damit es nicht zu stramm und einengend ist und auf der anderen Seite dennoch einen sicheren Sitz gewährleistet.

Bei Jogger Kinderwagen, mit denen man bekanntlich schnell auf holprigen Wegen unterwegs ist, sollte Ihr Kind durch ein Fünf – Punkte – Gurtsystem gesichert werden können, damit es nicht durch die starke Bewegung herausrutscht.

Die Schadstoffbelastung der Materialien – Wo beginnt die Gefahr?

Im Test der Stiftung Warentest 2005 wurden Kinderwagen hinsichtlich vieler Kriterien getestet, unter anderem auch auf die Sicherheit. Leider schnitten hierbei fast alle Modelle schlecht ab, da bei ihnen eine erhebliche Schadstoffbelastung der verwendeten Materialien festgestellt wurde. Die Hersteller brachten Modelle auf den Markt, in deren Verarbeitung neben anderen gesundheitsschädlichen Stoffen krebserregende Weichmacher Berücksichtigung fanden.

So zeigten sich diese gefährlichen Substanzen beispielsweise in der Verarbeitung der Gummigriffe, gerade der Teil des Kinderwagens, mit dem man am meisten Hautkontakt hat. Solche Stoffe gehören weder in die Materialien von Kleidungsstücken oder sonstigen Produkten, geschweige denn in die bei Kinderwagen. Wir empfehlen Ihnen, sich vor dem Kinderbuggy Kauf nicht nur unsere Testberichte durchzulesen, sondern speziell auch unsere Ratgeber.

Hier können Sie sichergehen, dass die Materialien auch hinsichtlich Schadstoffbelastungen getestet wurden. Auch wenn die Verarbeitung schadstoffreicher Materialien in den letzten zehn Jahren deutlich zurückgegangen ist, waren immer noch zwei Kinderwagen im Stiftung Warentest 2015 damit belastet. Das weist darauf hin, dass manche Hersteller immer noch nicht genug Sicherheitsprüfungen durchführen, um Schadstofffreiheit garantieren zu können. In unserem Kinderbuggy Test haben wir sehr genau darauf geachtet, dass es keinerlei Hinweise auf Schadstoffbelastungen in den von uns geprüften Modellen gibt.

Fazit

Wenn Sie einen sicheren Kinderbuggy kaufen wollen oder auch ein anderes Modell, wissen Sie nun auf welche Aspekte Sie dabei achten müssen. Finden diese alle in Ihrem präferierten Modell Berücksichtigung, so gratulieren wir Ihnen zu der perfekten Auswahl hinsichtlich Sicherheit. Dennoch bedenken Sie, dass auch bei den perfekt sicher erscheinenden und geprüften Kinderbuggys stets ein Restrisiko bleibt. Es gibt immer noch weitere Möglichkeiten einen Kinderwagen sicherer zu gestalten. Es ist alles eine Frage des Preises.

Gewährleistet der gewählte Kinderbuggy bereits viele Sicherheitsdetails, können immer noch zusätzliche Sicherheitsprodukte nachgekauft werden. Überlegen Sie jedoch, welche Zubehörteile wirklich notwendig sind und welche eher überflüssig. Selbst wenn die Hersteller gewisse Produkte als absolutes „must – have“ anpreisen, weist dies eher auf ihr Ziel hin möglichst große Mengen dieser Artikel verkaufen zu wollen, als darauf, dass die Produkte wichtig sind. Prüfen Sie alle Aspekte unserer aufgestellten Liste ab, dann können Sie zumindest zu 99 % davon ausgehen, einen ausreichend sicheren Kinderbuggy ausgewählt zu haben.